Fangen wir mit dem Positiven an: Der KFC Uerdingen hat nach dem Aufstieg in die Regionalliga West schon über 1000 Dauerkarten verkauft. Damit haben wir einen Haken hinter dem, was gut ist.
Der Rest: Etliche große Fragezeichen. In 28 Tagen fängt die neue Saison an - und die Uerdinger haben - ja was denn eigentlich? Da kommen wir zum ersten Problem. Der Vorstand ist nicht erreichbar. Jetzt müssen sich die Verantwortlichen natürlich nicht äußern, professionell ist trotzdem anders.
Es hieß, seit dieser Woche sollen täglich neue Sponsoren und in der Folge neue Spieler vorgestellt werden. Die Realität: Zwei Sponsoren wurden genannt, die ihre Verträge verlängert haben. Ansonsten: Nichts.
Dafür umso mehr Probleme.
Der Vorstand: Der ist aktuell geschrumpft und untergetaucht - so der Anschein. Der Vorsitzende Christian Gummert musste in Untersuchungshaft, ein weiteres Mitglied wurde aufgrund konträrer Meinungen ins Abseits gestellt. Bleiben Sebastian Thißen und Andreas Scholten, die auch für RS nie erreichbar waren. Ende Juni endet ihre Amtszeit, was danach kommt? Fraglich. Offenbar soll das Duo noch etwas an der Macht bleiben, bis ein neuer Vorstand gefunden wurde.
Bestellen müsste den neuen Vorstand beim KFC der Verwaltungsrat. Der soll jemandem im Auge haben, von diesen Aussagen gab es bereits einige in den letzten Monaten.
Sportlich gibt es genau so viele Fragezeichen. Zwar steht das Trainerteam, doch vom Kader hat man noch nichts gehört. Zum Start waren rund 20 Akteure da, viele ohne Vertrag, man wollte sich zeigen. Einige werden schon wieder weg sein, aus dem alten Kader sollen nur ganz wenige Kicker gehalten werden.
Die, die man nicht halten will, wie zum Beispiel Florian Abel, muss man abfinden. Denn viele Spieler besitzen Verträge, man kann nicht alle einfach aussortieren.
Werden ab dem 28. Juni nun die ersten Spieler vorgestellt?
Auch Ex-Coach Marcus John hat noch einen Kontrakt, auch ihn muss man abfinden, will man ihn nicht weiter bezahlen. Dann ist da Sunay Acar, der einen gut dotierten Trainervertrag besitzt, obwohl er nicht gewollt ist. Oder Osman Sahan, der einen Vertrag als Sportdirektor besitzt, aber auch nicht gewollt ist. Immerhin: Pascale Talarskis Vertrag wurde aufgelöst, er wechselte zum TSV Meerbusch.
Doch alleine durch die ganzen anderen Personalien sind Kosten entstanden, die zuerst geklärt werden müssen. Erst dann weiß der Aufsteiger, was er denn noch übrig hat an Geld für einen Kader. Wie die "WZ" berichtet, sollen nun ab Freitag (28. Juni) die ersten Spieler vorgestellt werden. Man darf gespannt sein.
Sicher ist nur: In der Regionalliga wird unter Profibedingungen gearbeitet und bisher hat sich der KFC als vieles präsentiert, aber nicht als professionell geführter Verein.